Jugend: Bis hinauf zur C-Jugend ändern sich ab der kommenden Saison bei den Nachwuchspartien die Größe und das Gewicht des runden Leders. Die Vereine müssen investieren, weil es zwei neue Exemplare gibt.
In einem Pilotprojekt war der Fußball-Verband Mittelrhein in der vergangenen Saison der Vorreiter. In der kommenden Spielzeit sollen nach der Empfehlung des DFB bei allen Nachwuchspartien der kleinsten Kicker in Deutschland die neuen Ballgrößen zum Anpfiff bereitliegen.
Im Prinzip wird das geforderte Sortiment von vier auf drei Größen verringert. Allerdings müssen auch zwei neue Exemplare her. Bisher spielten die Bambini mit der sogenannten Ballgröße vier leicht (Durchmesser: circa 20 Zentimeter; Gewicht: 290 Gramm). Bereits ab der F-Jugend hatte der Fußball fast den vollen Umfang (Durchmesser: etwa 21 Zentimeter), allerdings war er nur 290 Gramm schwer. Bei den E- und D-Junioren wog das Spielgerät 350 Gramm. Ab der C-Jugend kam der normale Seniorenfußball mit einem Gewicht von 410 Gramm aufwärts bei einem Umfang von 22 Zentimetern zum Einsatz.
Künftig sollen Bambini und F-Jugendliche mit der neuen Größe drei kicken. Der Ball weist einen Durchmesser von nur 19 Zentimetern bei einem Gewicht von 290 Gramm auf. Für E- und D-Junioren ist die Ballgröße vier, neuerdings aber mit 350 Gramm vorgesehen. Ab der C-Jugend wird wie gehabt gekickt.
„Natürlich hat bei es einigen Vereinen zuerst einen Aufschrei gegeben. Wir haben etliche Beschwerdeanrufe bekommen“, sagt Oliver Zeppenfeld, Jugendreferent im Verband Mittelrhein. „Aber wenn man den Leuten noch einmal erläutert, dass diese Umstellung bei gezielter Anschaffung der Bälle keine große Mehrbelastung für die Vereine bedeutet und diese Umstellung auch notwendig ist, gab es keine Proteste mehr.“
Keine große Mehrbelastung entsteht, weil im Prinzip ja erst einmal nur wenige Spielbälle für die Meisterschaft angeschafft werden müssten. „Jeder kann trainieren, womit er will. Und die vielen Bälle für die Übungseinheiten müssen ja auch nicht weggeschmissen werden“, sagt Zeppenfeld. „Aber natürlich macht es Sinn, bei Neuanschaffungen, die ohnehin in fast jedem Verein jährlich getätigt werden, auf die künftigen Ballgrößen zu achten und das Kontingent nach und nach anzupassen.“
Notwendig sei die Veränderung nach Ansicht vieler Experten, weil die Proportionen beim jüngsten Nachwuchs im Verhältnis zum Ball bislang nicht stimmten. „Die Felder und die Tore für die kleinsten Kicker sind kleiner, die Bälle kaum oder gar nicht. Das wäre in der Relation so, als würden Erwachsene mit Fußbällen in der Größe von Medizinbällen spielen“, sagt Verbandssportlehrer Zeppenfeld. Mit Blick auf die Entwicklung der technischen Fähigkeiten ergänzt er: „Bälle mit der Sohle zu stoppen, was ja das Ziel sein sollte, war für die Kleinen bislang nur mit einer sehr unnatürlichen Bewegung mit hoch angezogenem Knie möglich. Das soll sich in Zukunft ändern.“
Außerdem würden schwere Bälle den nicht ausgewachsenen Muskel-Sehnen-Apparat durch die enormen Kräfte, vor allem beim Schuss, extrem beanspruchen. Das Argument, dass bei der Jugend früher ja mit auch mit nassen und dementsprechend schweren Lederbällen gespielt wurde, kann Zeppenfeld bei der ganzen Diskussion nicht mehr hören. „Damit kommt man nicht weiter. Gesundheitlich und sportlich haben kleinere Bälle nur Vorteile für die Kids. Andere Länder wie Belgien haben das schon länger erkannt und umgesetzt.“ Quelle RP.