Vereine müssen zwangsweise in die Jugend investieren, weil es neue Ballgrößen, ab der Saison 2017/18 gibt.

Jugend: Bis hin­auf zur C-Ju­gend än­dern sich ab der kom­men­den Sai­son bei den Nach­wuchs­par­ti­en die Grö­ße und das Ge­wicht des run­den Le­ders. Die Ver­ei­ne müs­sen in­ves­tie­ren, weil es zwei neue Ex­em­pla­re gibt.
In ei­nem Pi­lot­pro­jekt war der Fuß­ball-Ver­band Mit­tel­rhein in der ver­gan­ge­nen Sai­son der Vor­rei­ter. In der kom­men­den Spiel­zeit sol­len nach der Emp­feh­lung des DFB bei al­len Nach­wuchs­par­ti­en der kleins­ten Ki­cker in Deutsch­land die neu­en Ball­grö­ßen zum An­pfiff be­reit­lie­gen.
Im Prin­zip wird das ge­for­der­te Sor­ti­ment von vier auf drei Grö­ßen ver­rin­gert. Al­ler­dings müs­sen auch zwei neue Ex­em­pla­re her. Bis­her spiel­ten die Bam­bi­ni mit der so­ge­nann­ten Ball­grö­ße vier leicht (Durch­mes­ser: cir­ca 20 Zen­ti­me­ter; Ge­wicht: 290 Gramm). Be­reits ab der F-Ju­gend hat­te der Fuß­ball fast den vol­len Um­fang (Durch­mes­ser: et­wa 21 Zen­ti­me­ter), al­ler­dings war er nur 290 Gramm schwer. Bei den E- und D-Ju­nio­ren wog das Spiel­ge­rät 350 Gramm. Ab der C-Ju­gend kam der nor­ma­le Se­nio­ren­fuß­ball mit ei­nem Ge­wicht von 410 Gramm auf­wärts bei ei­nem Um­fang von 22 Zen­ti­me­tern zum Ein­satz.
Künf­tig sol­len Bam­bi­ni und F-Ju­gend­li­che mit der neu­en Grö­ße drei ki­cken. Der Ball weist ei­nen Durch­mes­ser von nur 19 Zen­ti­me­tern bei ei­nem Ge­wicht von 290 Gramm auf. Für E- und D-Ju­nio­ren ist die Ball­grö­ße vier, neu­er­dings aber mit 350 Gramm vor­ge­se­hen. Ab der C-Ju­gend wird wie ge­habt ge­kickt.
„Na­tür­lich hat bei es ei­ni­gen Ver­ei­nen zu­erst ei­nen Auf­schrei ge­ge­ben. Wir ha­ben et­li­che Be­schwer­de­an­ru­fe be­kom­men“, sagt Oli­ver Zep­pen­feld, Ju­gend­re­fe­rent im Ver­band Mit­tel­rhein. „Aber wenn man den Leu­ten noch ein­mal er­läu­tert, dass die­se Um­stel­lung bei ge­ziel­ter An­schaf­fung der Bäl­le kei­ne gro­ße Mehr­be­las­tung für die Ver­ei­ne be­deu­tet und die­se Um­stel­lung auch not­wen­dig ist, gab es kei­ne Pro­tes­te mehr.“
Kei­ne gro­ße Mehr­be­las­tung ent­steht, weil im Prin­zip ja erst ein­mal nur we­ni­ge Spiel­bäl­le für die Meis­ter­schaft an­ge­schafft wer­den müss­ten. „Je­der kann trai­nie­ren, wo­mit er will. Und die vie­len Bäl­le für die Übungs­ein­hei­ten müs­sen ja auch nicht weg­ge­schmis­sen wer­den“, sagt Zep­pen­feld. „Aber na­tür­lich macht es Sinn, bei Neu­an­schaf­fun­gen, die oh­ne­hin in fast je­dem Ver­ein jähr­lich ge­tä­tigt wer­den, auf die künf­ti­gen Ball­grö­ßen zu ach­ten und das Kon­tin­gent nach und nach an­zu­pas­sen.“
Not­wen­dig sei die Ver­än­de­rung nach An­sicht vie­ler Ex­per­ten, weil die Pro­por­tio­nen beim jüngs­ten Nach­wuchs im Ver­hält­nis zum Ball bis­lang nicht stimm­ten. „Die Fel­der und die To­re für die kleins­ten Ki­cker sind klei­ner, die Bäl­le kaum oder gar nicht. Das wä­re in der Re­la­ti­on so, als wür­den Er­wach­se­ne mit Fuß­bäl­len in der Grö­ße von Me­di­zin­bäl­len spie­len“, sagt Ver­bands­sport­leh­rer Zep­pen­feld. Mit Blick auf die Ent­wick­lung der tech­ni­schen Fä­hig­kei­ten er­gänzt er: „Bäl­le mit der Soh­le zu stop­pen, was ja das Ziel sein soll­te, war für die Klei­nen bis­lang nur mit ei­ner sehr un­na­tür­li­chen Be­we­gung mit hoch an­ge­zo­ge­nem Knie mög­lich. Das soll sich in Zu­kunft än­dern.“
Au­ßer­dem wür­den schwe­re Bäl­le den nicht aus­ge­wach­se­nen Mus­kel-Seh­nen-Ap­pa­rat durch die enor­men Kräf­te, vor al­lem beim Schuss, ex­trem be­an­spru­chen. Das Ar­gu­ment, dass bei der Ju­gend frü­her ja mit auch mit nas­sen und dem­entspre­chend schwe­ren Le­der­bäl­len ge­spielt wur­de, kann Zep­pen­feld bei der gan­zen Dis­kus­si­on nicht mehr hö­ren. „Da­mit kommt man nicht wei­ter. Ge­sund­heit­lich und sport­lich ha­ben klei­ne­re Bäl­le nur Vor­tei­le für die Kids. An­de­re Län­der wie Bel­gi­en ha­ben das schon län­ger er­kannt und um­ge­setzt.“  Quelle RP.